Die klassische Rollenaufteilung Mann / Frau hat einen Wandel durchlebt.
Der Mann war früher das Familienoberhaupt und für die finanzielle Versorgung verantwortlich. Die Frauen kümmerten sich um die Erziehung, den Haushalt und die Kinder. Die Aufgabenaufteilung war klar geregelt.
In den letzten Jahrzehnten haben sich diese typischen Rollenaufgaben aber verändert. Frauen wollen unabhängig sein und Karriere machen. Männer möchten eine aktive Rolle in der Erziehung ihres Kindes einnehmen. Sie wollen eine Bindung zum Kind aufbauen und von Anfang an Verantwortung übernehmen.
Da die klassische Rollenaufteilung in vielen Partnerschaften nicht mehr gelebt wird, kann es passieren das Konflikte entstehen. Ein typisches Alltagsproblem wäre bspw.:
Wer bleibt mit dem Kind zu Hause, wenn es krank ist?
Es wäre utopisch zu denken, wenn Partner vor Ankunft des Babys alles ganz klar besprochen und geregelt haben, dann gibt es keinen Streit. Das ist unrealistisch, denn im Alltag mit Kind gibt es noch weitere Faktoren die die Stimmung einfach zum Kochen bringen kann. Schlafmangel, Geschrei oder Zeitdruck sind nur einige Beispiele dafür.
Klare Absprachen und Kompromisse wirken sich hingegen förderlich auf das Beziehungsleben aus. Es ist wichtig, dass die Bedürfnisse beider Partner gesehen und gehört werden. Eine klare und offene Kommunikation kann hier wahre Wunder bewirken.
So wäre ein möglicher Kompromiss zum oben benannten Alltagsproblem, das sich die Partner in die Kinderbetreuung rein teilen.
Klassisch war mal . . .
Heutzutage gibt es viele Betreuungsmodelle, die Eltern wählen können. Der Trend geht dahin, dass immer mehr Männer Elternzeit nehmen. Der Mann umsorgt das Baby, die Mutter verwirklicht sich im Job. Sehr beliebt ist auch das Wechselmodell, sprich jeder Elternteil, verbringt die Hälfte der Elternzeit mit seinem Kind und dann erfolgt der Wechsel. Oder aber die klassische Variante.
Wichtig ist, dass das gewählte Modell für beide Partner in Ordnung ist und beide ihr „ja“ dazu gegeben haben. Wäre dies nicht der Fall, würde die nicht von beiden Partnern getroffene Entscheidung immer unterschwellig mitschwingen. Konflikte würden viel schneller eskalieren.
Die klassische Rollenaufteilung von damals kann aber auch unbewusst, zu Unbehagen führen.
Entschließen sich Partner z. B. für das Modell, das der Mann Elternzeit nimmt, könnten bei der Mutter negative Gefühle aufkommen. Sie glaubt die Mutterrolle nicht richtig zu erfüllen. Der Mann könnte ein zwiespältiges Gefühl erleben von der Frau finanziell abhängig zu sein. Laut seiner Meinung ist doch er der Versorger der Familie.
Solche Gefühle können auftreten, müssen aber nicht. Ist dies aber der Fall, wirkt auch hier ein offenes Gespräch entlastend. Vielleicht gibt es ja noch ein anderes Betreuungsmodell, was einfach besser zu euch passt.
Auch die Rollenaufteilung der eigenen Eltern prägt einen unbewusst. Haben die Eltern eures Partners/eurer Partnerin ihre Rollen völlig anders gelebt, kann auch dies ein Grund für Auseinandersetzungen werden.
Hier gilt: reden, reden, reden und Kompromisse finden.
Lebt ihr in eurer Beziehung klassische Rollenaufteilung oder seid ihr eher unkonventionell unterwegs ?
Marga Bielesch
#indergaragemeinesherzens