{Interview} – 5 Beziehungsfragen an Steffi,
Kämpferin, Ehefrau & starke Mama
Liebe Steffi,
über Instagram bin ich auf dein Profil (@mama_von_mia_und_amy ) gestoßen. Deine Beiträge haben mich sehr berührt. Du bist verheiratet und Mutter von zwei zauberhaft schönen Töchtern. Wenn man deine Beiträge liest, spürt man, wie stolz du auf sie bist. Mia, deine große Tochter, leidet seit ihrer Geburt an Epilepsie. Wie wirkt sich das auf euren Familienalltag aus? Gibt es Stolpersteine?
Seit Mia auf der Welt ist, dreht sich alles nur noch um diese Anfälle. Sie begleiten uns im Alltag. Wir können schlecht planen, denn Mia bekommt die Anfälle oft im ungünstigsten Moment (beim Einkaufen oder Autofahren, bei Freunden usw.). Dennoch probieren wir immer wieder etwas mit ihr zu Unternehmen. Wir nehmen Sie immer mit, wenn es nichts wird, kann man ja immer noch abbrechen.
Wie würdest du euer Elternsein beschreiben? Lebt ihr in eurer Beziehung klassische Rollenaufteilung oder habt ihr euch für einen anderen Weg entschieden?
Ich gehe nur noch 50 % arbeiten, um für die Kinder da zu sein. Alle Arzttermin und Krankenhausbesuche mache ich alleine, denn mein Mann geht voll arbeiten. Wenn ich am Wochenende Dienst habe übernimmt er komplett beiden Kinder. Auch kochen brauche ich nicht, das macht auch der Papa. Die Pflege übernehme hauptsächlich ich, mein Mann übernimmt, aber auch ohne Probleme, wenn mal was ist. Einkaufen tut auch mein Mann. Ich mache sonst zu 100 % noch den Haushalt, also wie du siehst, haben wir alles gut aufgeteilt.
Gibt es aus deiner Sicht typische Beziehungskrisenklassiker, wenn man Kinder / Kinder mit besonderen Bedürfnissen hat? Wenn ja, welche wären das? Was denkst, du wie könnte man die lösen?
Nein es gibt nichts Typisches würde ich sagen, entweder es funktioniert oder nicht (wie mit gesunden Kindern auch). Unser Tipp: miteinander reden, gegenseitig auch mal Rücksicht nehmen, gemeinsam ohne Kinder mal was machen.
Das Leben mit einem schwerbehinderten Kind ist nicht immer einfach. Man muss auf vieles verzichten, man macht sich viele Sorgen, man muss viel kämpfen. Aber wir haben gelernt das alles zu meistern, wir lieben unsere Mia. Wir haben Unterstützung aus der Familie. Unsere Mia wird von vielen Menschen geliebt und akzeptiert (Freunde usw.), wir schließen uns nicht ein. Wir machen alles was möglich ist für Mia damit wir so „normal“ wie möglich leben können. Wir reden offen über die Krankheit und sagen sofort, wenn uns was nicht passt.
Paarbeziehungen blühen, wenn die einzelnen Beziehungsräume (eigener Raum / Paarraum) gut gepflegt werden. Welche Haltung habt ihr diesbezüglich?
Es ist wichtig als Paar was zu machen. Und es ist genauso wichtig mal was nur für sich selbst zu machen (auch wenn das bei uns gerade ein wenig zu kurz kommt). Ausgleich für meinen Mann ist sein Sport, für mich war es das Tanzen, wo ich einmal die Woche war. Nach der Geburt von der Kleinen habe ich erstmal aufgehört. Wir machen also was als Familie, gehen aber auch mal als Paar weg.
Was möchtest du den Lesern noch unbedingt mit auf den Weg geben?
Ich glaube, dass wichtigste habe ich schon gesagt. Ich denke, jeder sollte es so machen, wie er es für richtig hält. Kämpft für eure Kinder und denkt nicht so viel drüber nach was andere denken. Wir haben nur das eine Leben also sollte man es auch so leben, wie man will. Egal ob man gesunde, behinderte oder keine Kinder hat.