Vielleicht nicht jede aber doch viele Frauen verspüren am Ende einer Schwangerschaft weniger Lust auf Sexualität.
Das ist zum einen den Hormonen geschuldet aber auch ganz klar den körperlichen Veränderungen. Häufig können sich die Frauen kaum noch richtig bewegen und ihre Gedanken kreisen einfach in Dauerschleife um die Geburt. Das Sexualleben rutscht in seiner Priorität erst einmal in den Hintergrund.
Hormone, Schmerzen, Anspannung, Übermüdung, Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit dem Baby, Frustration über die eigene Figur und viele weitere Einflussfaktoren wirken nach der Ankunft des Babys zum Leid der Männer, weiterhin negativ auf das weibliche Lustempfinden.
Aber auch Männern kann es so ergehen. Einige von ihnen verlieren zum Ende der Schwangerschaft der Frau das Interesse an Sexualität.
Häufig wirkt das ablehnende Verhalten des Mannes, auf die Frau verunsichernd, hat aber in den meisten Fällen weniger mit ihrer Person zu tun. Manche Männer werden durch die körperlichen Veränderungen der Partnerin, unbewusst an die eigene Mutter erinnert (Blogbeitrag: „Mein Mann findet mich schwanger unattraktiv“). Es ist ziemlich logisch, dass das Lustempfinden somit verschwindet.
Aber auch nach der Geburt des Kindes kann es passieren, dass sich bei dem frisch gebackenen Vater erst mal keine Lust auf Sexualität einstellt. Überforderung, beruflicher Stress, neues Rollenerleben, Angst vor einer erneuten Schwangerschaft oder entwickelte Schuldgefühle bezüglich des Geburtserlebnisses gegenüber der Frau, können mögliche Auslöser dafür sein.
Auch das Erleben der Partnerin in der Mutterrolle kann erst einmal verunsichern und sexuelle Lust hemmen.Die Einflussfaktoren sind vielfältig. Fakt ist auch, dass sich bei vielen Paaren das Sexualleben verändert. Die Kunst besteht nun darin, Sexualität und Intimität wieder zuzulassen.
Tipps und Tricks, die frischen Wind in euer Liebesleben bringen:
Liebe Paare, das allerwichtigste was für alle kritischen Themen in einer Paarbeziehung gilt ist: WER ZU FRÜH AUFGIBT, HAT SCHON VERLOREN! Gebt euch und euer Beziehung Zeit um überhaupt die Chance zu bekommen etwas verändern zu können.
Merkt euch, wer seinen Partner versucht durch destruktive, schuld zuweisende und vorwurfsvolle Kommunikation (beispielsweise „Du bist eh schlecht im Bett“ oder „Deine Unlust ist mir egal“) bezüglich Sexualität in die Ecke zu treiben, erreicht damit das Gegenteil. Druck erzeugt Gegendruck. Das einzige was ihr damit belebt, ist den Ärger eures Partners. Sexualität ade!!!
Macht euch Komplimente! Frauen die ein Kind bekommen haben, sind häufig vor allem in den ersten Monaten nach der Geburt unzufrieden mit ihrem Körper. Je mehr ihr Männer euren Frauen zeigt, wie schön und begehrenswert ihr sie findet um so schneller ist, sie mit ihrer Figur wieder im Reinen.
Redet über Sex, und zwar konstruktiv und konkret! Kaum eine Person ist vertrauter als der eigene Partner. Warum dann nicht Vorlieben, neue Ideen oder aber auch Abneigungen auf den Tisch legen? Sprecht an, was ihr möchtet / nicht möchtet. Wem ein klares Gespräch über Sexualität schwerfällt, der könnte seine Bedürfnisse auch in einem Brief formulieren und dem Partner überreichen.
„Lust entsteht, wenn die sexuellen Wünsche beider erfüllt sind. Unlust entsteht , wenn die sexuellen Wünsche unausgesprochen und verdeckt bleiben.“
Schafft euch neue Liebesorte. Sexualität muss nicht immer im Schlafzimmer stattfinden. Sucht euch einen Ort, der nicht an Baby oder Verpflichtungen erinnert. So könnt ihr beide besser abschalten und euch ganz auf euren Partner konzentrieren.
Manchmal kann der Gedanke an eine erneute zu schnelle Schwangerschaft die Lust hemmen. Es ist also wichtig, dass ihr das Thema Verhütung besprecht.
Sexualität wächst, wenn Mann und Frau dazu beitragen. Plant euch feste regelmäßige Paarzeiten ohne Kind oder verabredet euch zum Sex, wenn das Kind schläft. Überlegt, was euch früher so in Stimmung gebracht hat und probiert es aus. Seit spontan, schläft euer Kind z.B. am Mittag länger dann nutzt die Zeit für Intimität.
Für eine Paarbeziehung ist körperliche Nähe ein wichtiges Grundelement, sonst entfernen sich Partner voneinander. Wenn keiner der Partner den ersten Schritt wagt oder die Initiative ergreift, entsteht Frust und Unzufriedenheit. Wenn ihr dieses Thema nicht miteinander kommuniziert, werden Konflikte daraus resultieren.
Ganz logisch und ein Gesetz der Natur ist, das die Aufmerksamkeit der Mutter nach der Geburt ihres Kindes erst einmal fast ausschließlich auf das kleine Wesen gerichtet ist. Männer die nun andauernd um die volle Aufmerksamkeit der Frau buhlen und mit dem Kind konkurrieren wollen, wirken auf Frauen unreif und sexuell unattraktiv. Wenn euch Müttern solche Situationen bekannt vorkommen, solltet ihr das euren Männern achtsam und behutsam kommunizieren und bewusst machen.
Küssen, Kuscheln, Streicheln, Anfassen – so viel und so oft es geht. Auch wenn es nicht immer der vollzogene Sexakt ist, Lust entsteht durch Berührung und Nähe.
Wenn bei einem der Partner erst mal absolut keine Lust aufkommen sollte, dann redet darüber. Häufig wirkt ein klärendes Gespräch sehr entlastend. Wem die Flaute dann aber doch zu lange dauert, der darf das beim Partner konstruktiv ansprechen. Vielleicht findet ihr ja eine gemeinschaftliche Lösung, die für beide Partner zufriedenstellend ist.
Achtung: Sexualität einzufordern, ist der Beziehungskiller schlecht hin!
Marga Bielesch
#indergaragemeinesherzens